Pankower Bündnisgrüne kritisieren geplante Baumfällungen:

Es gibt kein „nachhaltiges Fällen“!

Die Pankower Bündnisgrünen kritisieren die Pläne des Bezirksamts, viele gesunde Bäume im Mauerpark und an der Werneuchener Wiese zu fällen. Auf dem Spielplatz neben dem Moritzhof im Mauerpark möchte das Pankower Straßen- und Grünflächenamt 7 Pappeln fällen, weil diese den Asphalt hochdrücken. An der Kniprodestraße sollen 26 Eschen weichen, um einen fünf Meter breiten asphaltierten Fußweg zu bauen. Im Mauerpark möchte das Bezirksamt neue Bäume pflanzen und stellte den Plan im Klimaschutzausschuss der Bezirksverordnetenversammlung daher als „nachhaltiges Fällen“ vor.

„Die Worterfindung „nachhaltiges Fällen“ zeigt, dass der Spitzname „Grauflächenamt“ nicht von ungefähr kommt.“ sagt Axel Lüssow, umweltpolitischer Sprecher der Pankower Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Die Fällung der Pappeln ist angeblich nachhaltig, weil sie noch jung sind. Wenn dem Bezirksamt Gelder für Baumaßnahmen zur Verfügung stehen, dann müssen plötzlich wichtige Entscheidungen unter Zeitdruck fallen und Totschlagargumente ersetzen eine gleichwertige Prüfung von Alternativen. Das Bezirksamt soll stattdessen bevorzugt die Vorschläge der Initiative „Freunde des Mauerparks“ umsetzen. Diese sehen vor, das Spielen an die bestehende Natur anzupassen und den geplanten Weg in den Wedding um ein paar Meter zu verschieben. „, erklärt Lüssow.

An der Werneuchener Wiese setzen sich die Pankower Bündnisgrünen schon länger für den Erhalt der Baumallee entlang der Kniprodestraße ein. In der letzten Wahlperiode hatte Grünen-Stadtrat Vollrad Kuhn noch verhindern können, dass alle Bäume gefällt werden. Damals sollten die Bäume für den Weg zum temporären Schulgebäude, das Gebäude selbst und den Haupteingang der Schule weichen.  Seitdem wurde entschieden, dass das Schulgebäude um einige Meter in Richtung Friedrichshain verschoben und der Haupteingang in der Margarete-Sommer-Straße sein wird. Die Erschließung der Schule sei somit gesichert und die gesunden Bäume, deren Lebenserwartung laut eines Gutachtens noch mindestens 30 Jahre beträgt, könnten stehen bleiben. Nun plant das Bezirksamt einen fünf Meter breiten Fußweg und will dafür die Baumreihe entlang der Straße fällen.

„Das ist der dritte Versuch des Bezirksamts, diese Bäume zu fällen. Wenn das Bezirksamt den Fußweg dort ausbauen möchte, dann geht das auch anders. Die Initiative Pro Kiez e.V. schlägt beispielsweise einen unversiegelten Weg mit sogenannter „wassergebundener Decke“ auf dem bestehenden Pfad vor. Dafür würde eine spezielle Erdmischung festgewalzt. Die ist ökologisch nachhaltig und erfüllt ihren Zweck trotzdem. Wo ein politischer Wille ist, ist auch ein nachhaltiger Weg“, so Lüssow abschließend.