Pankower Grüne machen Plan für Güterbahnhof Greifswalder Straße

Die Pankower Grünen wollen auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs an der Greifswalder Straße, eine weiterführende Schule und bezahlbare Wohnungen ermöglichen.

Nachdem Grüne, CDU und FDP im Mai eine Verlängerung der Veränderungssperre verhindert haben, entschied die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eine Steuerungsrunde zu organisieren, in der sich Eigentümer, Bezirksamt und die BVV-Fraktionen bezüglich der Nutzung des Geländes einigen sollten. Die Steuerungsrunde ist nun einige Male zusammengekommen, aber bisher erfolglos geblieben, da die Zielvorstellungen von Grünen, CDU und FDP einerseits und Rot-Rot unverändert gegensätzlich sind. Darum stellen die Grünen gemeinsam mit CDU und FDP in der heutigen BVV einen Antrag, der das Bezirksamt auffordert, in einem kooperativen Verfahren – laut Antrag – „ein gebietsverträgliches Nutzungskonzept für die geplante Wohn- und Gewerbebebauung zu entwickeln. Dabei sind die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und Belange des Klima- und Artenschutzes besonders zu berücksichtigen und die Versiegelung von Flächen […] möglichst gering zu halten.“

„Die Steuerungsrunde ist gescheitert und wir wollen den Bau einer Oberschule und flächensparenden Wohnungsbau mit einer grünen Durchwegung des Geländes vorantreiben“, erklärt Almuth Tharan, Fraktionsvorsitzende der Pankower Bündnisgrünen. „Das Areal an der Lili-Henoch Straße bietet dafür genug Platz, wenn wir in die Höhe bauen. Wir wollen, dass auf diesem gut erschlossenen innerstädtischen Gebiet auch Wohnungen entstehen, die Berlin dringend braucht. Außerdem wollen wir so viele Grünflächen erhalten wie möglich und nicht zuletzt eine qualitativ gute Oberschule für Pankow.“

Dabei ist den Pankower Grünen besonders wichtig, dass jetzt die Weichen gestellt werden, um möglichst schnell eine neue Oberschule an der Stelle zu bekommen. Ohne eine Einigung mit dem Eigentümer geht das jedoch nicht. Denn der Bezirk besitzt an der Stelle zwar ebenfalls eine Fläche. Aber auf diese würden nur die Schulgebäude passen, keine ausreichenden Pausenhöfe oder gar Sportflächen.

Laut dem Bezirksamt fehlen in Pankow derzeit knapp 3000 Oberschulplätze. Tendenz steigend. „Jedes Jahr werden mehr Kinder in die ohnehin übervollen Klassen gestopft, weil es an Schulplätzen fehlt. Deswegen wollen wir einen vollwertigen Schulstandort mit Sporthalle und Sportplatz entstehen lassen – mit ausreichend Sport- und Bewegungsmöglichkeiten für die Schüler*innen“, erklärt Karsten Gloger, Sprecher für Jugendpolitik und Sport. „Damit das klappt, braucht es einen Flächentausch mit dem Eigentümer. Doch diesen Prozess blockieren SPD und Linke und deswegen passiert seit Jahren einfach gar nichts. Das muss ein Ende haben: Anstatt uns gegen jegliche Form der Veränderung zu sperren, wollen wir Bewegung in die Sache bringen.“, so Gloger.

Den Antrag Lernen, Wohnen und Arbeiten an der Greifswalder Straße finden Sie hier.