Kommentar zu den Baumfällungen im Bürgerpark von Axel Lüssow, umweltpolitischer Sprecher der Pankower Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
„Das Bezirksamt sägt an dem Ast auf dem wir alle sitzen: Schon wieder werden etliche Bäume ohne rechtzeitige vorherige Ankündigung gefällt. Das Amt kündigt am Freitag eine Maßnahme an Hunderten von Bäumen an, und ab Montag steht die beauftragte Firma mit der heulenden Kettensäge im Park. Das geht so nicht. Bäume sind sowohl für uns Menschen als auch für sämtliche Wildtiere eine Lebensgrundlage. Wenn das Bezirksamt Maßnahmen in dieser Größenordnung durchführt wird muss Transparenz herrschen und eine öffentliche Begehung angeboten werden. Es gibt eine Baumfällliste, auf der alle geplanten Fällungen stehen sollten – die letzte Liste ist vom Dezember, ohne diese Fällungen. Obwohl der Bürgerpark ein Schutzgebiet ist gab es damit keine Zeit für eine unabhängige Prüfung zum Schutz der Stadtnatur. Das Bezirksamt sollte aufhören die Pankower*innen so zu verhöhnen und stattdessen anständig informieren und damit Vertrauen schaffen. Das ist doch das Mindeste!“
Lüssow bemängelt zudem die mangelnden Informationen, die in der Pressemitteilung vom Bezirksamt bekanntgegeben wurden:
„Die Veröffentlichungen des Bezirksamtes wirken wie minimale Pflichtübungen, die nach den Protesten im Schlosspark unvermeidbar sind. Es werden zwar Zahlen zu den betroffenen Bäumen genannt, aber es gibt keine Informationen zu Neupflanzungen. Unklar ist zudem, ob neben Bäumen auch Rodungen weiterer Stadtnatur vorgenommen werden. Rinden und Höhlen, Sträucher und Totholz können Lebensstätten für geschützte Tierarten wie Spechte, Fledermäuse oder Spatzen sein. Wann wurden die betroffenen Bereiche von fachlich kundigem Personal gesichtet, was wurde gefunden, wie und wann wird die Natur ersetzt?
Das Schutzgebiet Bürgerpark ist ein Artenreservoir für wildlebende Tier- und Pflanzenarten und dient gleichzeitig zur Erholung. Pankow soll ein Bezirk bleiben, in dem Menschen und Tiere Platz haben. Wenn das Bezirksamt zum Kahlschlag ansetzt, werden nicht nur Bäume gefällt, sondern auch Lebensräume zerstört.“