Nach Aufschrei im Blankensteinpark

Grüne Fraktion will Gemeinschaftsgärten stärken

Beispiel eines Gemeinschaftsgartens in Wien --- Foto: Arquus, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

In der ersten Sitzung der neu konstituierten Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) möchte die Bündnisgrüne Fraktion den Gemeinschaftsgärten den Rücken stärken.

Ein Anlass dafür war, dass das Bezirksamt den Vertrag für einen Gemeinschaftsgarten im Blankensteinpark überraschend nicht verlängert hatte. Stattdessen wurde der Verein „Kunst und Gemüse“ aufgefordert, die Gartenfläche – mitsamt der 100 Hochbeete – bis zum Ende des Monats zu räumen. Dagegen wehren sich die Anwohner*innen, die eine Petition für den Erhalt des Gartens gestartet haben. Die Pankower Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordert in einem Antrag für die BVV am Mittwoch, solche Projekte langfristig zu sichern und grundsätzlich Gemeinschaftsgärten zu unterstützen.

Gemeinschaftsgärten – so die Grünen – bieten neben der Eigenversorgung mit gesunder pflanzlicher Ernährung auch Lebensräume für Tiere und Pflanzen sowie soziale Vorteile für die Stadt- und Freiraumentwicklung. Die Grünen wollen deshalb nicht nur den Gemeinschaftsgarten im Blankensteinpark retten, sondern systematisch auf neugestalteten Plätzen und Grünflächen in Pankow von nun an sogenannte „Urban Gardening“-Projekte ermöglichen – sofern der Platz gegeben ist und sich Vereine und Initiativen dafür finden. Außerdem soll das Bezirksamt Pankow bereits bestehende Projekte beraten und unterstützen, damit die Initiativen vor Überraschungen sicher sind.

„Urban Gardening hat viele Vorteile, die von Bildung über Klimaschutz bis zu einem gesünderen Leben reichen“, erklärt Axel Lüssow Sprecher für Freiraumentwicklung und „One Health“ von der Pankower Grünenfraktion. „Durch das Gärtnern, können Menschen erfahren, wie Lebensmittel produziert werden. Auf diese Art ernähren sie sich gesünder und bewusster, denn wenn man selbst anbaut, gewinnt man Respekt für das gewonnene Obst und Gemüse und schmeißt Nahrung nicht leichtfertig weg.“

Der Klimawandel habe laut Lüssow jetzt schon verheerende gesundheitliche Auswirkungen, weshalb ihm der One Health-Ansatz besonders wichtig sei: „Wenn wir weiterhin gesund leben wollen, müssen wir die Gesundheit von uns Menschen, der Natur und der Tiere sowohl global als auch lokal zusammendenken. Dafür steht One Health.“ Konkret für Pankow hieße das: „mehr öffentliche Gärten, mehr selbst anbauen statt Fertiggerichte und mehr Platz auch für Tiere und Pflanzen. Gesunde Umwelt – gesunde Tiere – gesunde Menschen ist die Devise. Und die Gemeinschaftsgärten sind dabei ein wichtiger Baustein“, so Lüssow.

Den Antrag Gemeinschaftsgärten in Pankow unterstützen finden Sie hier.