Neue Flüchtlingsunterkünfte in Pankow – Kritik an den Plänen des Senats 27. März 202427. März 2024 Foto: Superbass, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons Die Pankower Fraktion Bündnis 90/Die Grünen reagiert mit Kritik auf die vom Senat vorgelegte Liste für neue Flüchtlingsunterkünfte in Berlin: „Die vorgelegte Liste des Senats weist die gleichen Probleme auf, die wir schon seit Jahren bei der Flüchtlingsunterbringung beobachten”, kritisiert Hannah Wettig, integrationspolitische Sprecherin der Fraktion. “Die meisten Unterkünfte sind zu groß und liegen weit draußen oder in Gewerbegebieten, oft mit schlechter Nahverkehrsanbindung und ohne integrative Angebote wie Kultur- und Nachbarschaftszentren oder auch nur einen Spielplatz in der Nähe. So können sich Menschen nur schwer in die Gesellschaft integrieren.” Um diesem Problem entgegenzuwirken, soll der Bezirk eine Liste mit geeigneten Standorten für kleine Unterkünfte von ca. 50-100 Personen erstellen, die menschenwürdige Bedingungen garantieren und die Unterbringung in Massenunterkünften vermeiden. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion in der letzten BVV schon eingebracht. “Unser Problem in Pankow ist nicht die Menge der Geflüchteten, sondern ihre Verteilung,” betont Wettig. “Es gibt Stadtteile, wo es überhaupt keine Unterkünfte gibt und gleichzeitig viele Menschen bereit wären, bei der Integration zu unterstützen”. Solche Stadtteile würden aber nicht ins Auge gefasst, weil dort wenig Platz sei. “Wenn wir aber nicht nur nach Orten für viele hundert Menschen suchen, sondern auch nach Flächen, wo man 50 Menschen unterbringen kann, könnte Integration deutlich besser gelingen.” Ein solches Vorgehen würde auch der unausgewogenen Verteilung der Geflüchteten entgegenwirken, denn der aktuelle Plan des Senats sieht vor die größte Zahl der Unterkünfte in den Ostbezirken, insbesondere in Pankow und Lichtenberg, einzurichten. “Es ist schon merkwürdig, dass sich zwischen den Villen in Wannsee, Lichterfelde oder Frohnau gar kein Platz für Geflüchtete finden lässt. Auch im Innenstadtbereich muss noch mehr nach Unterbringungsmöglichkeiten gesucht werden. In Berlin stehen eine Million Quadratmeter Büroflächen leer – diese umzunutzen wäre ein guter Anfang.”