Grüne Strategie gegen Antisemitismus in Pankow

Michael Thaidigsmann, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Pankower Grünen fordern ein Bündnis gegen Antisemitismus für Berlin-Pankow und reichen einen entsprechenden Antrag zur kommenden Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ein. “Wir Grüne nehmen den grassierenden Antisemitismus sehr ernst und wollen Jüdinnen*Juden mit aller Kraft schützen und jüdisches Leben in Pankow sichtbar machen” erklärt Can Aru, Initiator des Antrags, von der Pankower Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Ziel des Bündnisses sei es Antisemitismus zu bekämpfen, Dialog und Bildung zu fördern und Aufmerksamkeit für die fortdauernde Bedrohung von Jüdinnen*Juden durch Antisemitismus zu generieren. Auch präventive Maßnahmen sollen erarbeitet werden, um Menschen gegen Antisemitismus zu mobilisieren. Das Bündnis soll breit aufgestellt sein und Akteur*innen aus unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen wie Bildung, Verwaltung und Jugendarbeit vernetzen, um sie in ihrem Engagement gegen Antisemitismus zu unterstützen.

“Wenn wir ‘Nie wieder ist jetzt’ ernst meinen, dann brauchen wir keine Sonntagsreden, sondern gezielte Maßnahmen, um dem Antisemitismus entgegenzutreten”, begründet Aru den Vorstoß.  “Nicht erst seit dem 7. Oktober 2023, aber seitdem verstärkt, erleben Jüdinnen*Juden antisemitische Anfeindungen und fühlen sich in den Straßen unseres Bezirks nicht mehr sicher. Gewaltsame Übergriffe und Angriffe auf jüdische Einrichtungen zeigen, dass diese Bedrohung real ist. Antisemitismus ist wieder salonfähig und wir Demokrat*innen müssen gemeinsam dagegenhalten. Es ist schon fünf nach zwölf.”

Die Grünen planen, eine ganze Reihe an Anträgen zur Antisemitismusbekämpfung zu stellen. In der kommenden BVV fordern sie unter anderem eine Gedenkveranstaltung anlässlich des ersten Jahrestags des antisemitischen Massakers vom 7. Oktober 2023. Diese soll die Solidarität mit der israelischen Bevölkerung, insbesondere mit den Menschen in der Pankower Partnerstadt Ashkelon zum Ausdruck bringen, die in der Nähe des Gazastreifens liegt, am 7. Oktober 2023 durch die Terroristen unmittelbar bedroht war und seither unter Beschuss steht. Eine solche Gedenkveranstaltung soll außerdem eine Auseinandersetzung mit den antisemitischen Hintergründen des Terroranschlags ermöglichen, bei dem über 1200 Menschen ermordet und über 230 Geiseln verschleppt wurden.

“Das antisemitische Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas war gleichzeitig ein Anschlag auf die Werte von Demokratie, Humanität und Menschenrechten. Und obwohl schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen wurden, kursieren viele Verschwörungsmythen und Fake News zu diesem Angriff, die das ganze leugnen. Durch eine Gedenkveranstaltung an den 7. Oktober zeigen wir als Bezirk eine klare Haltung gegen Antisemitismus.”

Den Antrag Nie wieder ist jetzt. Demokratie stärken, Antisemitismus entschieden entgegentreten I – Gründung eines Bündnisses gegen Antisemitismus in Berlin-Pankow finden Sie hier.

Den Antrag Nie wieder ist jetzt. Demokratie stärken, Antisemitismus entschieden entgegentreten II – Gedenkveranstaltung zum ersten Jahrestag des antisemitischen Massakers vom 07. Oktober 2023 finden Sie hier.