Musikschule stärken

Grüne wollen soziale Gerechtigkeit bei den Gebühren

Boonekamp, CC0, via Wikimedia Commons

Die Pankower Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen bringt in der kommenden Sitzung der BVV zwei Anträge ein, um das Angebot der Musikschule gerechter und finanziell stabiler zu gestalten. Die Bezirksverordnete Hannah Wettig, Initiatorin beider Anträge, betont die Notwendigkeit von mehr Transparenz und Unterstützung für Menschen mit geringem Einkommen.

“Derzeit gehen bei der Musikschule praktisch keine Anträge auf Gebührenermäßigung aus sozialen Gründen ein. Das hat uns alarmiert. In den Schulen fehlen qualifizierte Musiklehrer und manchmal findet gar kein Musikunterricht mehr statt. Da ist es umso wichtiger, mit dem Angebot der Musikschule alle zu erreichen”, erläutert Hannah Wettig ihr Anliegen. Deshalb hat sie die Möglichkeiten für Ermäßigungen und kostenlose Angebote unter die Lupe genommen. “Das ist im Moment absolut intransparent. Auf der Seite der Musikschule steht zwar, dass Ermäßigungen gegeben werden können, aber bei welchem Einkommen man dafür überhaupt in Frage kommt und wie hoch die Ermäßigung ist, steht dort nicht. Besonders einkommensschwache Familien müssen aber wissen, wie viel Ermäßigung sie bekommen könnten, sonst ziehen sie einen Musikschulbesuch womöglich gar nicht erst in Betracht.”

Um dem entgegenzuwirken, sollen die bestehenden Ermäßigungen klarer auf der Website dargestellt und veraltete Informationen aktualisiert werden. Auch kostenlose Angebote wie Chöre und Orchester sowie Unterstützungsmöglichkeiten durch Jobcenter-Zuschüsse oder den Förderverein „Freunde der Musikschule“ sollen verstärkt beworben werden.

Ein zweiter Antrag fordert, freiwillige Spenden für die Musikschule zu erleichtern. Menschen, die mehr als den regulären Beitrag zahlen möchten, sollen dies unkompliziert tun können. „Die privaten Musikschulen nehmen doppelt so hohe Gebühren wie unsere bezirkliche Musikschule. Dabei hat unsere Musikschule Pankow ein herausragendes Angebot, das qualitativ besser ist als das mancher Privater.  Das wissen viele Besserverdienende und wären auch bereit, mehr zu zahlen. Momentan gibt es diese Möglichkeit aber gar nicht. Hier müssen wir kreative Wege finden. So könnten wir das kostengünstige Angebot für Familien mit wenig Geld sichern“, erklärt Wettig.