Zwischennutzung für das Jahn-Stadion

Grüne fordern pragmatische Lösungen

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Pankow fordert, das große Stadion im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark vorübergehend zu öffnen, um es für Kunst, Kultur, Freizeit und Sport  anzubieten. Während die Sportfläche ungenutzt bleibt, rückt der Neubau des Stadions aufgrund juristischer und finanzieller Probleme immer weiter in die Ferne.

In ihrem Antrag bei der kommenden Bezirksverordnetenversammlung (BVV) legen die Grünen nun einen pragmatischen Vorschlag für die Zwischennutzung vor. Konkret geht es um den Innenbereich des Stadions, der nicht schadstoffbelastet ist und daher zugänglich gemacht werden könnte. „Es ist nicht hinnehmbar, dass eine so wertvolle innerstädtische Fläche brachliegt. Die Stadionfläche ist schon seit Jahren unbenutzt, obwohl viele Sportler*innen händeringend nach Flächen suchen – das müssen wir ändern“, sagt Axel Lüssow, Bezirksverordneter und Initiator des Antrags.

Der Fall Jahn-Sportpark zeige ein strukturelles Problem in den Planungen des Senats: Wichtige Themen wie Umwelt- und Naturschutz würden oft zu spät berücksichtigt, was Projekte verzögere oder – wie in diesem Fall – sogar unterbreche. „Der Abrissstopp im Jahn-Sportpark offenbart eklatantes Planungsversagen in der Senatsverwaltung, denn hätte man alle Gesetze von Anfang an in der Bauplanung berücksichtigt, gäbe es jetzt keinen Abrissstopp. Die Missachtung der Naturschutzgesetze durch den Senat führt nun absehbar zu einem juristischen Hin und Her, das einen Abriss des Stadions wahrscheinlich bis mindestens in den Herbst 2025 verzögert.”, so Lüssow.

Eine Öffnung des Stadioninnenbereichs könnte zumindest temporär eine dringend benötigte multifunktionale Fläche in Pankow bieten. „Es ist tragisch für alle Berliner*innen, die damit leben müssen, dass der Innenbereich des Jahn-Stadions wahrscheinlich auch im nächsten Jahr  verschlossen bleiben soll. Statt das Stadion zum Lost Place verkommen zu lassen, könnte der Senat es für Sport, Kultur, Kunst und Freizeit öffnen – die wachsende Stadt braucht Flexibilität und Pragmatismus“, so Lüssow.

Angesichts der angespannten Finanzlage und der Sparpläne des Senats ist zudem fraglich, wann ein Stadionneubau überhaupt realisiert wird, warnen die Grünen. Es sei daher “Oberstes Gebot” pragmatisch zu handeln und die Fläche sinnvoll zu nutzen, solange dies vom Senat durch entsprechende Genehmigungen ermöglicht werden kann.