Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert das Bezirksamt auf, sich beim Senat für eine Tram-Anbindung des Blankenburger Südens zum S-Bahnhof Blankenburg einzusetzen. Grund ist die jüngste Überarbeitung des Struktur- und Nutzungskonzepts seitens der Senatsverwaltung: Aufgrund, wie es im Dokument heißt, „grundsätzlicher politischer Richtungsentscheidungen“ ist der Anschluss plötzlich nicht mehr vorgesehen – trotz eines BVV-Beschlusses aus der letzten Wahlperiode und trotz des dringenden Erschließungsbedarfs für die geplanten Wohnquartiere zwischen den Ortskernen Heinersdorf und Blankenburg.
Silke Gänger, Sprecherin für Mobilität (ÖPNV), kommentiert: „Der CDU-Senat will jetzt die Straßenbahn 900 Meter vor dem S-Bahnhof Blankenburg enden lassen. So hätten die fast 20.000 neuen Bewohner*innen keine schnelle Anbindung in die Innenstadt. Das ist kein Planungsfehler, das ist eine politische Weichenstellung gegen den ÖPNV-Ausbau.“
Axel Lüssow, Sprecher für Freiraumentwicklung, ergänzt: „Ist der öffentliche Nahverkehr nicht durch möglichst viele Anbindungen verlässlich, bedeutet dies unnötigen Autoverkehr. Im schlechtesten Fall, wie etwa bei der Ortsumfahrung in Malchow, werden in der Folge auch noch ökologisch wichtige Gebiete gefährdet. Das könnte wegen fehlender Ausgleichsflächen sogar Wohnungsbauvorhaben und neue Stadtquartiere selbst aufs Spiel setzen.“
Die Tram-Verlängerung würde keine Konflikte mit der städtebaulichen Planung erzeugen, sondern im Gegenteil die Attraktivität des Standorts für bezahlbaren Wohnraum steigern. Um ein funktionierendes Stadtquartier und bezahlbaren Wohnraum zu gewährleisten, braucht der Blankenburger Süden eine Verbindung der Straßenbahn zum S-Bahnhof Blankenburg! Die Fraktion fordert das Bezirksamt auf, alle rechtlichen und planerischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Senatspläne rückgängig zu machen.