„Sie sprechen kein Deutsch? Wir helfen weiter.“ So begegnet der Bezirk Mitte seinen internationalen Bewohner*innen auf seiner Website. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wünscht sich das Bezirksamt Pankow genauso weltoffen und kundenfreundlich. „Wir sind ein internationaler Bezirk, in dem Menschen aus aller Welt gerne leben, aber Sprachbarrieren bei Behördenterminen verleiden ihnen das Ankommen“, sagt die Bezirksverordnete Hannah Wettig, Initiatorin des Antrags „Mehrsprachigkeit im Amt verbessern und transparent machen“. Darin fordert die bündnisgrüne Fraktion das Pankower Bezirksamt auf, Transparenz für die Bürger*innen darüber herzustellen, welche Übersetzungsmöglichkeiten es bei welchen Dienstleistungen gibt, und einen telefonischen Dolmetschdienst für Pankow zu erwägen.
Derzeit müssen Pankower*innen, die des Deutschen nicht mächtig sind, bei Behördenterminen raten: Geht es bei dieser Behörde auch mit Englisch, wird eine Übersetzung organisiert oder soll ich mich selber kümmern? Während im Gesundheits- und Jugendbereich mit Übersetzer*innen gearbeitet wird, setzen die Bürgerämter auf unterschiedliche Übersetzungstools, die bisweilen zu Missverständnissen führen und Beratungszeiten unnötig verlängern oder einen zweiten Termin notwendig machen.
„Das ist frustrierend für beide Seiten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können wir uns solche bürokratischen Fallstricke nicht leisten“, kommentiert Hannah Wettig.
Statt eines Flickenteppichs unterschiedlicher Angebote will die bündnisgrüne Fraktion eine einheitliche Lösung für alle Fachämter und Schulen: einen telefonischen Dolmetschdienst. Das bietet der Bezirk Mitte und erläutert auch gleich auf seiner Website, welche weiteren Sprachhilfen, auch zivilgesellschaftliche, es gibt. So können Termine effizient genutzt, Beratungszeiten verkürzt und durch die Zeitersparnis wiederum höhere Kosten ausgeglichen werden.