Bündnisgrüne zur Elisabeth-Aue:

Klimaangepasste Stadtentwicklung heißt nicht „Bauen, bauen, bauen“

Fotocredit: Axel Lüssow

Anlässlich des Konflikts zur Bebauung der Elisabethaue, stellen die Bündnisgrünen einen Antrag, das Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde bis zur Grünzugverbindung zwischen Krugpfuhl und dem Botanischen Volkspark zu erweitern. Die Felder der Elisabeth-Aue sind eine 70 Hektar große Offenlandfläche, die für viele gefährdete Tier- und Brutvogelarten ein Zuhause bietet und vital für die Fauna der angrenzenden Grünflächen ist. Doch da die Felder 2016 als „eine der größten Wohnungsbaupotentialflächen“ ausgewiesen wurden, hat SPD-Senator Geisel nun trotz Klimanotstand und Artensterben die maximale Bebauung der Aue mit mindestens 5.000 Wohnungen angekündigt.

„Wir müssen aufhören, alle Pankower Grünflächen als isolierte Orte zu betrachten, und anfangen, sie als vernetzte Biotope zu verstehen, die von den Moorlinsen bei Buch bis zum Zingergraben reichen. In Zeiten der Klimakrise müssen Flora und Fauna in der Stadt miteinander verbunden bleiben, wenn wir die Berliner Biodiversität nicht zerstören wollen. Artenvielfalt ist für die Menschheit überlebenswichtig und beginnt vor der Haustür.“  erklärt der Sprecher für Klimaanpassung Axel Lüssow.

Im Berliner Koalitionsvertrag hat die Rot-grün-rote Regierung als Ziel festgehalten, bis 2030 mindestens 200.000 neue Wohnungen zu bauen. Während sämtliche Pankower BVV-Fraktionen nun ein Zahlenspiel über die Anzahl der Wohnungen auf der Elisabethaue betreiben, legen allein die Bündnisgrünen ein Konzept vor, das Stadtentwicklung nicht nur als „Bauen“ definiert, sondern zusätzliche Kriterien wie Freiflächenentwicklung, Klimaschutz, Klimaanpassung, sowie Gesundheit, Bildung und Daseinsvorsorge berücksichtigen

„In Pankow wurde der Klimanotstand ausgerufen und wir dürfen jetzt nicht einfach wild irgendwelche Flächen vollbauen, nur weil Senator Geisel irgendwelche Bauzahlen aus dem Hut gezaubert hat. Wir müssen bei Bauprojekten auch  die Auswirkungen auf das Klima und uns Menschen beachten.“ erklärt die Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Stadtentwicklung, Almuth Tharan. „Natürlich brauchen wir sozialen Wohnungsbau, aber die Architektur muss auch die Aspekte Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel berücksichtigen. Deswegen plädieren wir für eine Randbebauung der Elisabeth-Aue, deren Grenze durch die Auswirkungen auf unsere Lebensgrundlagen und das Klima bestimmt wird und nicht von Bauzielen, die sich die SPD mit der Baubranche gesetzt hat“, so Tharan weiter.

Die Idee der Bündnisgrünen beinhaltet nicht nur den Bau von Wohnungen, sondern soll auf der Elisabeth-Aue eine vorbildliche Kombination aus Siedlung, ökologischer Klein- und Gemeinschaftsgärten, Naturraum und siedlungsnaher Erholungsraum schaffen.

„Die Elisabeth-Aue eignet sich besonders für ein klimaangepasstes Baugebiet. Mit unserem Plan können wir sicherstellen, dass sozialer Wohnraum für Menschen geschaffen wird, die nicht in eine Betonwüste verbannt werden, sondern durch den Erhalt von Grün- und Freiflächen Lebensqualität genießen. Ist das nicht eine wünschenswerte Zukunft?“ sagt Lüssow abschließend.

Den Antrag „Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde ausweiten: Natur und Klima schützen” finden Sie hier