Miniwälder für Pankow – Grüne fordern Pilotprojekte für den Bezirk

Fotocredit: Hans Braxmeier

Die Pankower Bündnisgrünen setzen sich für Pilotprojekte zur Pflanzung von Miniwäldern in Pankow ein, die für mehr Klimaanpassung und lebenswerte Kieze sorgen sollen. Der bündnisgrüne Bezirksverordnete Axel Lüssow wird auf der heutigen Bezirksverordnetenversammlung einen entsprechenden Antrag für Bürger*innen einbringen. Die Bürger*innen fordern darin, die Pflanzung von tennisplatzgroßen Miniwäldern (ca. 260 m2) am Nordend-Dreieck sowie in der Grünanlage am Blankensteinpark, zwischen den Straßen Zur Börse und Zur Marktflagge. Das besondere an Miniwäldern: Sie werden nach einer speziellen Methode gepflanzt, damit sie schneller wachsen. Die von dem japanischen Forstwissenschaftler Akira Miyawaki entwickelte Methode ermöglicht es, dass schon innerhalb von drei Jahren autarke Wälder entstehen. Verwendet werden einheimische Baum- und Straucharten. Erste Miniwälder gibt es unter anderem schon in Erberswalde und Hamburg.

„Miniwälder sollen als eine Art natürliche Klimaanlage und grüne Lunge für den Kiez fungieren“, erklärt Axel Lüssow, Sprecher für Klimaanpassung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Die Flächen im Nord-Dreieck und am Blankensteinpark eignen sich besonders für dieses Pilotprojekt, denn sie sind noch ohne Bepflanzung, und könnten so ökologisch aufgewertet werden. Durch die Pflanzung von Miniwäldern bekäme Pankow neue Ökosysteme, die auch die Artenvielfalt fördern. Außerdem würde auf diesen Flächen 30-mal mehr CO2 absorbiert werden als bisher und es gäbe eine erhebliche Lärm- und Staubreduzierung im Umfeld. Miniwälder sind eine perfekte Lösung für dicht bebaute Stadtquartiere wie Pankow im Sinne von Stadtnatur und Klimaanpassung“, so Lüssow.

Ein weiterer Aspekt sei auch die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in den Miniwäldern und in ihrer Nähe. Die neu entstehenden Wälder sollten als Begegnungsstätte dienen, wie es beispielsweise in Parks oder Spielplätzen schon der Fall ist, und den Anwohnenden die Möglichkeit geben, sich auf einem ruhigen, grünen Fleck zu erholen. In Zusammenarbeit mit den Vereinen Kiezwald e.V. und BiodiverCity e.V. sei außerdem die Einbindung der Bürger*innen in die Bepflanzung geplant, um so zur allgemeinen Umweltbildung beizusteuern. Unweit des Nordend-Dreiecks besteht bereits eine Kooperation mit dem Max-Delbrück-Gymnasium.

„Die Wiese am Nordend-Dreieck grenzt derzeit an zwei Hauptstraßen. Durch die Pflanzung eines Miniwaldes könnte man sich dort hinsetzen, spazieren und einfach die Seele baumeln lassen. Und das mitten in der Stadt! Außerdem sollen Anwohnende und Schüler*innen den Wald mit planen, pflanzen, pflegen und beobachten. Auf diese Art bekommen die Menschen einen Bezug zur Stadtnatur in ihrem Umfeld. Die Miniwälder würden allen im Kiez zugutekommen – Groß und Klein: von den Kindern, die dort lernen und spielen bis zu den Erwachsenen, die sich bis ins hohe Alter dort erholen können. Eine Win-Win-Situation für alle Menschen in Pankow!“, betont Lüssow.

Die beiden Anträge für Pilotprojekte Pankow Ost sowie Nord (und weitere Flächen) mit Lageplänen und Visualisierungen:

https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=6243

https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=6244