Als Gesundheitsstadträtin initiierte ich ein Forschungsprojekt, mit dem erstmals die Folgen des Klimawandels in Pankow am Beispiel von Hitzeereignissen sichtbar gemacht werden sollen. Die Folgen der Erderhitzung führen vor allem für junge und ältere Menschen in Pankow zu starken gesundheitlichen Belastungen. Hierzu bedarf es möglichst früher Vorsorge, Planungen und auch städtebaulicher Anpassungsmaßnahmen, um die Belastung bestmöglich zu lindern. Ob wir uns für Straßenbäume oder Entsiegelung, ob wir uns für Baugebiete mit einem hohen Maß an Neuverdichtung entscheiden oder ob wir es schaffen, ökologische Baumaterialien zu verwenden, macht einen Unterschied für die zukünftig zu erwartenden Hitzeereignisse in Pankow und damit für die Gesundheit der Pankower:innen.
Am 7.12.2022 fand im BVV-Saal der Stakeholder-Workshop des Projekts „Climate Impacts for Berlin and Brandenburg“ statt. Während des Workshops wurde das Projektvorgehen vorgestellt und mit anwesenden Stakeholdern (bspw. Vertreter der Landesverwaltung, Bezirksämter, KLUG, Universitäten, politische Parteien etc.) diskutiert. Das Forschungskonsortium modelliert Szenarien der wahrscheinlichen zukünftigen Klimaentwicklung und verschiedene Indikatoren für die gesundheitliche Belastung der Pankower*innen (bspw. quadratmeterscharfe Analyse von Hitzestress). Außerdem wurden unterschiedliche städtebauliche Maßnahmen in diesen Szenarien analysiert und anschließend der bestmögliche Schutz für die Bevölkerung vorgeschlagen. Im Gegensatz zu der bekannten Vorgehensweise bei Aussagen zu den Folgen des Klimawandels, die ein hohes Maß an Unsicherheit auf der Folgenseite aufzeigen, entscheidet sich das Projekt für die Definition von Zielen und betrachtet rückblickend, was getan werden muss beziehungsweise nicht getan werden darf, um dieses Ziel zu erreichen.
Konkret werden wir definieren, dass nicht mehr als x Mal/Jahr tropische Nächte von über 20 Grad in Pankow auftreten dürfen. Auf einer Fläche von ca 1 Quadratkilometer im Bereich der Pankower Innenstadt modelliert das Projekt Szenarien von zunehmender Verdichtung bei gleichzeitiger Entsiegelung. Dabei zeigt das Projekt auf, welche Folgen diese Maßnahmen auf die festgelegte Obergrenze an Hitzeereignissen und damit auf die Folgen für die Gesundheit der Pankower:innen haben.