KA-0720/IX

Kältehilfe in Pankow


Das Bezirksamt wird um folgende Auskunft gebeten:
Wie viele Plätze stehen in der Kältehilfesaison 2023/24 dem Bezirk Pankow im Rah-
men der Kältehilfe zur Verfügung?
17 Plätze einmal in der Woche


Wie wird sich diese Zahl bis zum 31.04.24 entwickeln?
17 Plätze einmal in der Woche bis 31.03.2023


Wie hat sich die Zahl der Kältehilfeplätze in den letzten 5 Jahren im Bezirk Pankow
entwickelt?
Der Bezirk Pankow hatte in den letzten Jahren mit folgenden drei Trägern Kältehilfeplätze
angeboten: siehe Anhang


a) Worauf führt das Bezirksamt diese Entwicklung maßgeblich zurück?

Das Hostel Pfefferbett stand nur auf Initiative von der zuständigen Senatsverwaltung wäh-
rend der Coronapandemie zur Verfügung. Das Betreiben der Einrichtung war sehr kosten-
intensiv und stellte zudem ein finanzielles Risiko für den Bezirk das. Das Hostel Pfefferbett
hat dann selber entschieden wieder den normalen Beherbergungsbetrieb anzubieten.
Bis zur Kältehilfesaison 2021/2022 stand die große Kältehilfeeinrichtung in der Storkower
Straße 133 A mit 80 bis 100 Plätzen pro Tag zur Verfügung. Der Träger, welcher die Käl-
tehilfeeinrichtung betrieb, hatte von der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH kei-
nen erneuten Mietvertrag erhalten. Die damalige zuständige Bezirksstadträtin Dr. Cordelia
Koch hatte mit Schreiben vom 03.08.2022 die ehemalige Staatssekretärin Wenke Chris-
toph um Unterstützung bzw. Vermittlung gebeten. Mit Schreiben vom 29.08.2022 teilte die
StS Christoph mit, dass das Objekt nicht mehr als Kältehilfeeinrichtung vom Bezirk Pankow
genutzt werden kann, da das Objekt vom LAF saniert werden und als neue Unterkunft für
Geflüchtete zur Verfügung stehen soll.
Die Koordinierungsstelle der Kältehilfe wurde mehrfach aktiv angeschrieben und um Un-
terstützung ersucht, um mehr Kältehilfeplätze im Bezirk anbieten zu können.
Die temporäre Akquise von ca. einem halben Jahr von einer Immobilie für eine Kältehil-
feeinrichtung stellt eine große Herausforderung dar. Es stehen hierfür keine Immobilien zur
Verfügung. Es gibt anerkannte Träger aus der Sozialwirtschaft, welche Notunterkünfte für
die Kältehilfe anbieten würden, welche aber keine Immobilien bzw. Gebäude haben. Die
zentrale Koordinierungsstelle der Kältehilfe konnte hier leider auch nicht unterstützen. Es
wurde seinerzeit auch eine Anfrage vom Amt für Soziales über die bezirkliche Wirtschafts-
förderung gestellt, ob ggf. zeitlich befristet Immobilien für die Kältehilfe zur Verfügung ste-
hen. Auch das war leider erfolglos.
Die Träger berichten zudem allgemein darüber, dass es sich immer schwieriger gestaltet
geeignetes und geschultes Personal zu gewinnen. Auch wirkt sich die Zeitbefristung bei
Arbeitsverträgen (ca. ein halbes Jahr) bei dem Betreiben einer Kältehilfeeinrichtung bei
der Gewinnung von Personal negativ aus.


b) Sofern die Anzahl der Kältehilfeplätze im Bezirk Pankow deutlich niedriger sein
sollte als in anderen Bezirken: Warum ist das so und was plant das Bezirksamt um
mehr Plätze zu schaffen?
Das Land Berlin betreibt die Koordinierungsstelle der Kältehilfe, welche mehrfach ange-
schrieben und angefragt wurde, um den Bezirk hier zu unterstützen. Auch diese kann lei-
der nicht weiterhelfen.
Es wurden alle relevanten Träger/Projekte angefragt. Zusätzlich wurden Kirchengemein-
den angefragt, ob diese für eine Notunterkunft zur Verfügung stehen. Die Wirtschaftsför-
derung Pankow hatte ebenfalls Unternehmen angefragt, ob diese Immobilien zur Verfü-
gung stellen.
Entscheidend für das Betreiben einer Kältehilfeeinrichtung ist das Vorhandensein einer Im-
mobilie und Fachpersonal. Aufgrund der zeitlichen Befristung von einem Jahr bei den Miet-
und Arbeitsverträgen ist das Betreiben einer Kältehilfeeinrichtung für Unternehmen aus der
Sozialwirtschaft nicht attraktiv.
Vor welchen Herausforderungen steht die Kältehilfe im Bezirk Pankow? Insbeson-
dere in Bezug auf den Fachkräftemangel, die Immobilienakquise und die steigenden
Kosten durch die Inflation?
Siehe 3.


Welche Schwierigkeiten erlebt das Bezirksamt bei der Akquise von Immobilien für
die Kältehilfe?
a) Welche Immobilien wurden diesbezüglich angefragt, konnten jedoch aus welchen
Gründen für die Kältehilfe nicht genutzt werden?
Es wurden keine speziellen Immobilien angefragt, sondern Projekte/Träger, Kirchenge-
meinden, Wirtschaftsförderung und die Koordinierungsstelle der Kältehilfe.
Wie viele Kältehilfe-Plätze für Rollstuhlfahrende wurden im Bezirk Pankow geschaf-
fen?
a) Wenn keine Plätze vorhanden sind, wie geht das Bezirksamt mit dem Bedarf um?
b) Verweist das Bezirksamt in diesen Fällen auf andere Bezirke?
c) Falls ja, warum schafft es diese Plätze nicht im eigenen Bezirk?
Es gibt im Bezirk Pankow keine speziellen Notschlafplätze in der Wintersaison für Roll-
stuhlfahrende.
Es wird auf die neu geschaffene Kältehilfe-APP und den Internetauftritt der Kältehilfe Ber-
lin verwiesen: https://kaeltehilfe-berlin.de/
Die Informationen sind auch in gedruckter Form als Broschüre verfügbar, welche im Be-
zirk Pankow verteilt wurden. Die Angebote können nach Wochentagen, Geschlecht, Hau-
stierfreundlich u.m. gefiltert werden.