Tabuthema Menopause

Grüne Fraktion Pankow fordert Unterstützung am Arbeitsplatz für betroffene Frauen

Frauen in den Wechseljahren müssen am Arbeitsplatz unterstützt werden, fordert die Pankower Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. In einem Antrag fordert sie das Bezirksamt auf, eine Menopausen-Strategie für die Mitarbeitenden des Bezirksamts, Pankower Arbeitgeber*innen sowie interessierte Bürger*innen zu entwickeln. Außerdem sollen Maßnahmen definiert werden, um für das Thema zu sensibilisieren und betroffenen Frauen den Arbeitsalltag zu erleichtern. Dazu gehören unter anderem flexible Arbeitszeiten, Ruheräume und Schulungsangebote für Führungskräfte und Kolleg*innen.

„Wechseljahre stellen für viele Frauen im Arbeitsalltag eine große Herausforderung dar”, erklärt Heike Schmidt, Sprecherin für Wirtschaft und Arbeit der Fraktion. “Trotzdem fehlt es in vielen Unternehmen an Bewusstsein und geeigneten Maßnahmen, um Betroffene zu entlasten. Dies liegt unter anderem daran, dass die Beschwerden in der Menopause tabuisiert werden – das muss sich ändern!“

Laut aktuellen Studien befinden sich rund neun Millionen Frauen in Deutschland in den Wechseljahren. Fast die Hälfte klagt über Müdigkeit, 39 % über Konzentrationsstörungen und jede fünfte Frau über Gedächtnisprobleme. Besonders alarmierend: Zehn Prozent der Betroffenen ziehen sich aufgrund der Beschwerden frühzeitig aus dem Berufsleben zurück – bei Frauen über 55 Jahren sind es sogar fast 20 %. [1]

„Angesichts des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels müssen wir alle Potenziale nutzen und Frauen in dieser Lebensphase unterstützen“, betont Schmidt. In Großbritannien setzen bereits zahlreiche Unternehmen auf ein „wechseljahrfreundliches“ Arbeitsumfeld. “Wir wollen, dass sich auch Pankow daran ein Vorbild nimmt. Wechseljahre sind kein Grund zum Davonlaufen – sie sind eine Chance für einen Perspektivwechsel in der Arbeitswelt“, fasst Heike Schmidt zusammen.