Pankows Grüne Fraktion drückt bei der Energiewende im Bezirk aufs Tempo: vom Bezirksamt fordern sie bei der heutigen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) die Ausarbeitung einer sogenannten „Solar-Roadmap“ – also eines konkreten Zeitplans, der ausführt, wie der Bezirk den Ausbau von Solarenergie vorantreiben wird. Das Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz (EWG Bln) verpflichtet die Bezirke, bis 2024 alle Dachflächen öffentlicher Gebäude mit Solaranlagen auszustatten, soweit dies möglich ist. Bereits 2020 hatten die Pankower Bündnisgrünen einen BVV-Beschluss zur Festlegung verbindlicher Solarausbauziele erwirkt. Der im Februar 2022 – also schon nach dem Inkrafttreten des EWG Bln – vorgelegte Abschlussbericht zu diesem Beschluss bleibt im Nebulösen. Bisher weiß niemand konkret, wie es um die Umsetzung steht und der Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) lässt lediglich vernehmen, dass er daran arbeite. Ungenügend – finden die Grünen. Deshalb wird jetzt nachgeschärft. Ein Umsetzungskonzept soll nun konkret festhalten, wann welche Dächer mit Solarpanelen ausgestattet werden, um wie viele es sich handelt und welcher Fortschritt bisher erreicht wurde bzw. angestrebt wird.
„2024 ist quasi übermorgen und wenn das Bezirksamt es mit dem Ausbau von Solarenergie ernst meint, müssen wir jetzt Tempo machen“, begründet Reemt Heuke, der klimaschutzpolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen seinen Antrag. Heuke ist als Wirtschaftsingenieur für Energie- und Umweltmanagement auch beruflich im Bereich Klimaschutz tätig. „Wir wollen Pankow mit sauberer Energie aus Sonnenkraft versorgen. Außerdem ist Sonnenenergie günstig, denn die Sonne stellt keine Rechnung. Wir sollten nicht das nächste Planungsdesaster riskieren und fordern deswegen eine klare Vorgehensweise beim Ausbau der Solarenergie, damit hier Nägel mit Köpfen gemacht werden.“
Doch nicht nur in Pankow wird die Energiewende vorangebracht. Weil Klimaschutz auch auf Bezirksebene entschieden und umgesetzt wird, setzen sich die grünen BVV-Fraktionen von Pankow, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg im Januar mittels koordinierter BVV-Anträge für mehr Solarenergie und Wärme aus Erneuerbaren Energien in Berlin ein.
„Die gemeinsame Antragsinitiative verdeutlicht die wichtigsten Bereiche der Energiewende in Berlin, in denen wir schnell und konkret handeln müssen: Wärmewende mit CO₂-freier Wärmeversorgung und Solaranlagen für die saubere Stromversorgung“, erläutert Heuke den Vorgang. „Die Bezirke haben bei Klimaschutz und Energiewende viele Möglichkeiten,“ meint auch die Kreuzberger Bezirksverordnete und Mitinitiatorin Britta Kallmann. Beide sind überzeugt davon, dass Klimaschutz auch maßgeblich in Bezirken vorangebracht werden muss und erklären: „Da müssen wir als Bezirke ran.“
Nebst dem Antrag zur Solar-Roadmap, stellen die Pankower Bündnisgrünen einen weiteren Antrag zum Ausbau von Solarenergie, sowie einen zur kommunalen Wärmeplanung.
Den Antrag Roadmap zum Ausbau von Solarenergie in Pankow finden Sie hier.
Den Antrag Sonne für Alle – Solaranlagen in städtebaulichen Erhaltungsgebieten finden Sie hier.
Den Antrag Kommunale Wärmeplanung für Pankow finden Sie hier.