Kiezblocks: Für mehr Lebensqualität im Kiez – Konzept aus Barcelona sorgt für Verkehrsberuhigung in Pankow 24. April 202424. April 2024 Menschen aus dem Kollwitzkiez kennen es genauso wie Menschen aus Buch. In Französisch-Buchholz tritt das Problem genauso auf wie im Schloßparkkiez in Pankow: Abkürzungsverkehr, der Ampeln und Staus auf den Hauptstraßen umgehen möchte und sich dabei seinen Weg durch die Nebenstraßen von Kiezen bahnt. Er macht die Schulwege unsicher, wenn Kinder Kreuzungen überqueren wollen, er hält sich meist nicht an Tempo 30, er produziert Lärm und Abgase und vermindert so die Lebensqualität der Anwohnenden. In der Mehrzahl der Kieze und Stadtteile in Pankow ist dieses Problem mittlerweile virulent. Doch es gibt ein Rezept gegen dieses Problem: Kiezblocks. Die Idee kommt ursprünglich aus Barcelona, in Berlin wird sie leicht abgewandelt umgesetzt: Durch eine Kombination von Maßnahmen wie Einbahnstraßen, Pollern und Fahrradstraßen können Kraftfahrzeuge nur auf der Seite den Kiez verlassen, auf der sie auch hineingefahren sind. Autos, Lieferfahrzeuge, Rettungswagenund Müllabfuhr kommen so weiterhin ans Ziel, können aber nicht mehr den Kiez als Abkürzung nehmen und einfach durchfahren. Zusätzlich zu diesen verkehrlichen Maßnahmen wird in Pankow aber auch der öffentliche Raum in einem Kiezblock weiterentwickelt: Neue Begrünungen und neue Aufenthalts- oder Spielflächen sollen im Rahmen des Projektes ebenfalls entstehen. Mittlerweile wurde im Komponistenviertel der erste Kiezblock umgesetzt, im Arnimkiez ist der nächste im Entstehen und im Anschluss ist der Winskiez dran.Außerdem haben auch der Schloßparkkiez und das Langhansviertel in den nächsten Jahren im Rahmen anderer Projekte gute Chancen auf einen Kiezblock. Nach einer länger dauernden Anfangsphase für die ersten beiden Kiezblocks ist nun im Anschluss mit der Umsetzung von einem Kiezblock pro Jahr in Pankow zu rechnen. Nicht immer geht es konfliktfrei: Im Komponistenviertel gab es zu Beginn der Einrichtungsphase ein ziemliches Chaos auf den Straßen. Trotz mehrerer Beteiligungsveranstaltungen hatten nicht alle von den Veränderungen mitbekommen. Doch schnell legte sich die Aufregung wieder. Bei der letzten Evaluationsveranstaltung überwog der Zuspruch der Befürwortenden unter den Anwohnenden. Nicht wenige äußerten, dass sie zwar nun mit dem Auto einen etwas längeren Anfahrtsweg hätten, sie dies aber für die nun höhere Lebensqualität im Kiez auch in Zukunft gerne in Kauf nehmen würden. – Jan Drewitz Mehr Informationen zum Thema findet ihr hier.