Drucksache - IX-0979

Nie wieder ist jetzt. Demokratie stärken, Antisemitismus entschieden entgegentreten III: Für mehr Präsenz jüdischen Lebens in der Öffentlichkeit

Das Bezirksamt wird ersucht, verschiedene Maßnahmen zu treffen bzw. auszuweiten, um jüdischem Leben in Pankow – sowohl historisch als auch aktuell – zu mehr Präsenz zu verhelfen.

  1. Um jüdisches Leben und dessen Symbolik im öffentlichen Raum des Bezirks sowie im Alltag stärker erkennbar werden zu lassen, setzt der Bezirk zu einem zentralen jüdischen Feiertag, wie z.B. Chanukka, sichtbare Akzente an öffentlichen Plätzen. Damit soll die Verbundenheit mit den jüdischen Pankower*innen, der Bevölkerung der Partnerstadt Ashkelon und dem historischen Auftrag des deutschen Staates zum Schutz jüdischen Lebens zum Ausdruck gebracht werden.
  2. Das Bezirksamt wird ersucht, ein Konzept zu erstellen, das den Beitrag jüdischer Pankower*innen oder jüdischer Menschen aus der DDR zur historischen Entwicklung Pankows und des ehemaligen Ostteils Berlins stärker bekannt macht. Dieses Konzept soll auch Formen des Erinnerns im öffentlichen Raum umfassen.
  3. Das Bezirksamt wird ersucht, Orte jüdischen Lebens bekannter zu machen, um die Pankower*innen für eine weltweit bedrohte Minderheit zu sensibilisieren.

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, gez. BV Almuth Tharan, BV Christoph Göring, BV Hannah Wettig, BV Oliver Jütting
Fraktion der CDU, gez. BV Denise Bittner, BV Eva Scharfenberg
Gruppe der FDP, gez. BV Dr. Thomas Enge, BV Oliver Simon

Begründung:

Ziel und Anspruch einer demokratischen Bezirksgesellschaft muss es sein, dass jüdisches Leben in Pankow zugleich wieder sicher und wahrnehmbar ist. Dies gilt sowohl für den historischen Beitrag jüdischer Menschen aus dem Osten/DDR zur Entwicklung dieser Stadt, insbesondere mit Verbundenheit zum Bezirk Pankow, als auch für das gegenwärtige jüdische Leben in Pankow. Der historische Beitrag jüdischer Menschen mit Ostbiografien soll deshalb u.a. durch Denkmalsetzungen oder Informationsangebote im Bezirksbild und -alltag präsenter werden. Die Verbundenheit von Jüdinnen und Juden mit Berlin und insbesondere seinem größten und einwohnerstärksten Bezirk Pankow – und umgekehrt – soll durch Aktionen des Bezirks zu einzelnen jüdischen Feiertagen (z.B. Yom Kippur, Sukkot oder Chanukka) zum Ausdruck gebracht werden.