Das Bezirksamt wird ersucht, den Parkplatzbereich zwischen Schönhauser Allee 18 und Kollwitzstraße 17 am Senefelder Platz zu entsiegeln und in eine öffentliche, begrünte Platzfläche mit hoher Aufenthaltsqualität umzugestalten.
Dabei sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Vollständige Entsiegelung der Fläche und Schaffung einer wasserdurchlässigen Bodenstruktur zur Entlastung der Kanalisation bei Starkregenereignissen, Förderung der Grundwasserneubildung sowie Voraussetzung zur Verbesserung des lokalen Mikroklimas.
- Anpflanzung von klimaresistenten Bäumen, Sträuchern und Stauden zur Erhöhung der Biodiversität sowie des Hitzeschutzes durch Schatten- und Kühlung.
- Installation von Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen und unterschiedlichen Nutzungsansprüchen gerecht werden.
- Berücksichtigung der Barrierefreiheit bei der Gestaltung der Wege und Aufenthaltsbereiche.
- Prüfung auf Nutzung der Fläche als „Cooling Point“ im Rahmen des Pankower Hitzeaktionsplans sowie Installation eines Trinkwasserbrunnens.
Die Anwohner*innen und lokalen Gewerbetreibenden sollen im Prozess durch partizipative Verfahren in die Planung einbezogen werden.
Für die Finanzierung soll u.a. auch der Abruf von Mitteln aus dem Berliner Programm für nachhaltige Stadtentwicklung sowie Fördermittel für Entsiegelungen, Baumpflanzungen sowie anderen Klimaanpassungsmaßnahmen aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) geprüft werden.
gez. BV Almuth Tharan, BV Paul Schlüter, BV Jan Drewitz, BV Axel Lüssow
Begründung:
Das Umfeld des Senefelder Platzes leidet unter einem Mangel an öffentlichen Grünflächen (die Versorgung mit öffentlichen, wohnungsnahen Grünanlagen ist lt . Umweltatlas „schlecht“) und öffentlichen Aufenthaltsräumen. Die versiegelte Parkplatzfläche zwischen Schönhauser Allee 18 und Kollwitzstraße 17 bietet Potenzial zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und des Mikroklimas in diesem dicht bebauten Stadtgebiet. Die Umwandlung von Parkplätzen in klimaangepasste, begrünte Freiräume führt nachweislich zu einer Verbesserung der Gesundheit durch Hitzeschutz sowie erhöhten Lebensqualität im Stadtquartier. Die Regenwasseragentur Berlin dokumentiert erfolgreiche Entsiegelungsprojekte, die als Vorbilder dienen können. Durch die Schaffung von Versickerungsmöglichkeiten wird zudem ein Beitrag zum dezentralen Regenwassermanagement („Schwammstadt“) geleistet, was angesichts zunehmender Starkregenereignisse von wachsender Bedeutung ist. Die vorgeschlagene Maßnahme fügt sich in die sowohl in den Pankower Hitzeaktionsplan sowie das Pankower Klimaschutzkonzept ein und trägen zur Reduzierung von Hitzeinseln bei. Förderungen wie „Natürlicher Klimaschutz für Kommunen“ aus dem „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ haben für Berlin eine Förderquote von bis zu 90 %.