Drucksache - IX-0464

Räume zur Zwischennutzung für kulturelle Zwecke identifizieren

Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, Räume, die zur Zwischennutzung für kulturelle Zwecke (z. B. Ateliers und Proberäume) geeignet sind, zu ermitteln, um sie Künstler*innen und Kulturschaffenden zur Verfügung stellen zu können, die z. B. durch den Verlust ihrer Arbeitsräume akute Raumnot haben. Hierfür sollen sowohl bezirks-, wie auch landeseigene Räume geprüft werden. Für die Räume, die in Landesverwaltung sind, soll eine Zusammenarbeit mit den jeweiligen landeseigenen Gesellschaften (z. B. GSE gGmbh, berlinnovo, BIM) angestrebt werden.

Berlin, den 09.11.2022

Einreicher:
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, BV Almuth Tharan, BV Hannah Wettig, BV Silke Gänger

Begründung:

Pankow ist für die kulturelle Vielfalt über die Grenzen Berlins bekannt. Hier leben überdurchschnittlich viele Künstler*innen, Kreative und Kulturschaffende. Für den Bezirk und die Bewohner*innen ist der Erhalt der vielfältigen Kulturszene deshalb identitätsstiftend und für viele wirtschaftlich entscheidend.

Seit vielen Jahren sind die steigenden Mieten gerade für Künstler*innen und Kulturschaffende ein großes Problem. Häufig verlieren sie auch durch auslaufende Mietverträge, drastischen Mietsteigerungen oder den Verkauf der Räume ihre Ateliers, Proberäume (für Tanz, Theater, Musik, Performance, Puppenspiel) oder auch ihre Projekträume, die Musik, darstellende Kunst oder auch bildende Kunst der Öffentlichkeit zugänglich machen. Gleiches gilt für kleine Bühnen oder auch Ausstellungsräume und Galerien.

Künstler*innen und Kulturschaffende können meistens nicht mit der Mietpreisentwicklung mit der allgemeinen Gewerberäumen mithalten, da ihre ökonomischen Spielräume oft klein sind. So ist der Verlust von günstigen Räumen oft existenzbedrohend.

Der Bezirk und auch das Land Berlin verfügen in Pankow über viele Immobilien. Oft stehen sie z. B. vor Sanierungsvorhaben jahrelang leer. Hier wäre es für die Künstler*innen und Kulturschaffende ein großer Gewinn, wenn Zwischennutzungen ermöglicht werden. Ein Beispiel wäre das Atelierhaus Prenzlauer Promenade, in dem die Hälfte der Räume leer stehen.

Antrag auf der BVV-Seite: https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=6406