Drucksache - IX-0518

Lesbische Sichtbarkeit und Angebote für queere Frauen* in Pankow fördern

Das Bezirksamt wird ersucht, die lesbische Sichtbarkeit im Bezirk zu erhöhen und auf die besondere Situation queerer Frauen* aufmerksam zu machen. Sobald die Stelle der bzw. des Queer*beauftragten besetzt ist, ist zu prüfen, ob am Tag der lesbischen Sichtbarkeit am 26. April 2023 eine Veranstaltung mit einer oder mehreren Organisationen oder Einrichtungen für queere Frauen* durchgeführt werden kann. In der Folge ist zu prüfen, diese Veranstaltung als jährliches Event zu etablieren. Darüber hinaus soll durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit auf die bestehenden Projekte und Veranstaltungen für queere* Frauen aufmerksam gemacht werden.

Außerdem wird das bBezirksamt  ersucht zu prüfen, welche Bedarfe für zusätzliche Einrichtungen und Angebote besteht. Im Bedarfsfall sollte auf andere auf Landesebene agierende Organisationen für queere Frauen* zugegangen werden, um mit diesen zu erörtern, ob sie eine Präsenz in Pankow in Erwägung ziehen würden.

Weiterhin wird das Bezirksamt ersucht zu prüfen, welche Räume in bezirklichem Besitz Einrichtungen und Organisationen für queere Frauen* bei Bedarf beispielsweise für Unterstützungs- und Beratungsangebote zur Verfügung gestellt werden können.

Begründung

Queere Frauen* sind meist von Mehrfachdiskriminierung betroffen, mindestens durch ihre Geschlechtsidentität und ihre sexuelle Identität, oft auch zusätzlich durch ihre Verortung als BIPoC (Black Indigenous and People of Color) oder andere Merkmale. In vielen Lebensbereichen begegnen ihnen Vorurteile, Stigmatisierung und verschiedene Formen von Gewalt. Selbst in der queeren* Community ist das „L“ häufig viel zu unsichtbar. Lesben und queere Frauen* werden oft nur mitgemeint, aber nicht explizit benannt und mitgedacht.

Seit 2008 wird der Tag der lesbischen Sichtbarkeit jedes Jahr am 26. April gefeiert, um auf die Rechte, Bedürfnisse und auch spezifischen Bedarfe von Lesben und queeren Frauen* aufmerksam zu machen. Gefeiert werden lesbische und queere Vorbilder, Kultur, Geschichte und Vielfalt.

Dieser Tag ist ein Anlass, die Sichtbarkeit des „L“ im queeren Leben Pankows zu erhöhen und gleichzeitig, die Infrastruktur zur Unterstützung queerer Frauen* im Bezirk zu evaluieren und gegebenenfalls zu verbessern. Die bestehenden Projekte und Veranstaltungen für lesbische Frauen* in Pankow, wie z. B. des EWA Frauenzentrums, bei Paula Panke und dem Sonntagsclub, sollen durch eine geeignete Öffentlichkeitsarbeit des Bezirksamts noch besser bekannt werden. Die Koordinierung und Umsetzung sollte durch die neue Stelle der bzw. des Queer*beauftragten übernommen werden.