Kleine Anfrage KA-0758/IX

Nutzung selbstlernender Heizkreisregelungen in öffentlichen Gebäuden

Das Bezirksamt wird um folgende Auskunft gebeten:
Gemäß einer Pressemitteilung des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg kommen seit Frühjahr 2023
selbstlernende, thermohydraulische und adaptive Heizkreisregelungen in zahlreichen öffentlichen
Gebäuden des Bezirks zum Einsatz. Durch diese Maßnahme wurden laut Bezirksbürgermeisterin
Herrmann die CO2-Emission schnell signifikant gesenkt. Die Kosten für das Land Berlin sollen sich
innerhalb eines Jahres amortisieren.

1. Werden in den öffentlichen Gebäuden des Bezirks Pankow gegenwärtig vergleichbare selbstler-
nende, thermohydraulische und adaptive Heizkreisregelungen eingesetzt?

Ja, diese Technik ist Stand der Gesetzgebung und wird in allen Großsanierungen, Neubauten
und bei der Instandsetzung von haustechnischen Anlagen eingesetzt. Im Gebäudeenergiegesetz
(GEG) ist der Einsatz gefordert.

2. Welche Planungen existieren im Bezirksamt Pankow bzgl. einer zukünftigen Nutzung selbst-
lernender, thermohydraulischer und adaptiver Heizkreisregelungen in öffentlichen Gebäuden?

Es gibt konkrete Planungen bei allen Investitionsmaßnahmen. Bei Instandhaltungsmaßnahmen
wird die bestehende technischen Einrichtung gemäß den Vorschriften erneuert.

3. Welche Herausforderung sieht das Bezirksamt Pankow in Bezug auf die Einrüstung und Nutzung
von selbstlernenden, thermohydraulischen und adaptiven Heizkreisregelungen?

Um die selbstlernende Heizungsregelung flächendeckend in allen Bestandsgebäuden nach zu
rüsten, ist ein erheblicher zusätzlicher Planungs-, Finanz- und Personalbedarf notwendig. Da der-
zeit die Stelle des Energiemanagements, sowie weitere 14 Stellen in Planung und Bauausführung
nicht besetzt sind, kann diesen zusätzlichen Aufgaben nicht entsprechend nachgekommen wer-
den.

4. Welche Potentiale sieht das Bezirksamt im Einsatz von selbstlernenden, thermohydraulischen
und adaptiven Heizkreisregelungen für den Bezirk (z.B. Einsparpotentiale von CO2-Emissionen
und Betriebs-/Heizkosten)?

Um entsprechende Potentiale ermitteln zu können, müssen umfangreiche Auswertungen und
Datensammlungen erfolgen. Erst dann sind Rückschlüsse und Energiesparpotentiale zu bezif-
fern. Diese liegen jedoch nicht vor.

5. Welche öffentlichen Gebäude eignen sich nach Einschätzung des Bezirksamtes Pankow für den
Einsatz selbstlernender, thermohydraulischer und adaptiver Heizkreisregelungen?

Siehe Antwort Frage 3 und 4

6. Inwieweit können Fördergelder durch das Bezirksamt oder vom Senat eingeworben werden
(bspw. Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm oder Bundesförderprogramme), um den
Einbau/die Nutzung von selbstlernenden, thermohydraulischen und adaptiven Heizkreisregelun-
gen in öffentlichen Gebäuden des Bezirks zu finanzieren?

Das Einwerben von Fördergeldern durch das Bezirksamt setzt eine ausreichende Personalaus-
stattung voraus (siehe 3). Erst dann können zusätzliche Bauaufgaben vorbereitet und durchge-
führt werden.

7. Unter welchen Voraussetzungen ist die Einrüstung und Nutzung von selbstlernenden, thermohyd-
raulischen und adaptiven Heizkreisregelungen auch in privaten Gebäuden (bspw. Mehrfamilien-
häuser, Bürogebäude, etc.) zweckmäßig, sodass eine Empfehlung oder Beratung durch die Leit-
stelle Klimaschutz (bspw. über die „Energie- und Klimatipps“) sinnvoll wird?

Die Technik ist in allen Heizungsanlagen prinzipiell einsetzbar. Inwieweit sie zweckmäßig und
wirtschaftlich ist, muss im Einzelfall geprüft oder durch Datensammlungen vergleichbarer Ge-
bäude (liegen nicht vor) ermittelt werden.