Drucksache - IX-1048

Gesundes Leben in Pankow für alle

Das Bezirksamt wird ersucht, frühzeitig alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um sich auf eine Bewerbung um Fördermittel für Gesundheitskioske und Primär-versorgungszentren (PVZ) im Rahmen des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheits-versorgung (GVSG) vorzubereiten.

Außerdem wird das Bezirksamt ersucht, die nachfolgenden Punkte in einer Prüfung der Bewerbung und den weiteren Planungen zu berücksichtigen.

–          Ein Primärversorgungszentrum soll in Kombination mit einem Gesundheits-kiosk als leicht zugängliche Anlaufstelle für präventive und akute Gesundheitsberatung und -versorgung, insbesondere in sozial benachteiligten Gebieten unseres Bezirks, etabliert werden.

–          Das PVZ/Gesundheitskiosk soll folgende Aufgaben wahrnehmen:

a)  Beratung zu Prävention, Gesundheitsförderung und Versorgung

b)  Beratung und Unterstützung bei der Ermittlung gesundheitlicher und sozialer Bedarfe

c)  Koordination von Gesundheitsleistungen

d)  Unterstützung in gesundheitlichen und sozialen Belangen

e)  Aufbau eines sektorenübergreifenden Netzwerks

f)  Durchführung einfacher medizinischer Routineaufgaben

–          Den Einsatz für eine enge Zusammenarbeit des PVZ/Gesundheitskiosk mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst, der bestehenden Versorgungs-infrastruktur und anderen relevanten Akteur*innen im Bezirk.

–          Bei der Umsetzung sollen die besonderen Bedürfnisse und Strukturen in

Pankow berücksichtigt werden.

Der BVV ist binnen der nächsten sechs Monaten über den Sachstand zu berichten.

gez. BV Almuth Tharan, BV Christoph Göring, BV Can Aru

Begründung:

Wir brauchen eine wohnortnahe, sozial gerechte und niederschwellige Gesundheitsversorgung in Pankow.

Gesundheitskioske und Primärversorgungszentren (PVZ) waren ursprünglich zentrale Bestandteile des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsversorgung (GVSG), wurden jedoch im Gesetzgebungsprozess gestrichen. Die Länder machen sich aber stark für Gesundheitskioske und plädieren dafür, ihre Einführung wieder ins GVSG aufzunehmen. Angesichts der bevorstehenden Beratungen im Bundesrat am 22. November 2024, bei denen über die Wiedereinführung der Förderung dieser Modelle entschieden wird, sollten alle nötigen Maßnahmen getroffen werden, um bei einer positiven Entscheidung des Bundesrates sofort handlungsfähig zu sein. Unser Ziel ist es, eine bestmögliche Bewerbung sicherzustellen und die Gesundheits-versorgung in unserem Bezirk nachhaltig zu verbessern, indem wir uns rechtzeitig und gut auf die Bewerbung für die Fördermittel von PVZ und Gesundheitskiosken vorbereiten.

Gesundheitskioske und Primärversorgungszentren (PVZ) stellen eine essenzielle Ergänzung der lokalen Gesundheitsversorgung dar, insbesondere für sozial benachteiligte und schwer erreichbare Bevölkerungsgruppen. Die Implementierung dieser Modelle würde dazu beitragen, Versorgungsengpässe zu schließen und die präventive sowie ambulante Betreuung in strukturschwachen Regionen erheblich zu stärken.