Öffentliche Gebäude sollen in Pankow die Wärme aus dem Abwasser zur Energiegewinnung nutzen. Das wünschen sich die Grünen in Pankow, denn so könne man den CO2-Ausstoß der Stadt deutlich reduzieren. Bei der heutigen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordern sie daher das Bezirksamt auf, zu prüfen, ob Umwelt- oder Abwärme zum Heizen öffentlicher Gebäude genutzt werden kann, wenn diese energetisch saniert werden.
Bei dem Gedanken an Abwasser rümpfen zwar viele die Nase, doch kann es für klimaneutrale Energieversorgung genutzt werden. Dazu werden Wärmetauscher in Abwasserkanälen installiert, die es ermöglichen Wärme aus dem Wasser zu holen. Die dadurch gewonnene Energie kann genutzt werden, um Gebäude zu heizen.
„Abwasser enthält Energie und diese sollten wir nutzen“, erklärt Reemt Heuke, Ingenieur und Sprecher für Facility Management der Fraktion Bündnis 90/die Grünen Pankow. „Fast die Hälfte der Berliner CO2-Emissionen werden durch Heizungen, Klimaanlagen oder Warmwassernutzung verursacht. Es ist nur folgerichtig, dass wir alle emissionsarmen Wärmepotenziale in Pankow nutzen, um den CO2-Ausstoß möglichst schnell zu reduzieren. Würden wir bereits mehr erneuerbare Energien in Gebäuden nutzen, könnten wir ruhiger in den Winter gehen. Doch das wird seit Jahrzehnten auf die lange Bank geschoben.“
Das Berliner Energiewendegesetz sieht vor, dass die Berliner Verwaltung bis 2030 CO2-neutral wird: „Wir müssen endlich vorausschauend handeln, sonst gefährden wir unsere Zukunft und die unserer Kinder“, so Heuke. Doch auch die Abhängigkeit von russischem Gas bereitet ihm Sorge: „Damit unsere Gebäude klimaneutral werden, müssen wir alle technischen Möglichkeiten ausschöpfen. Nur so werden wir unabhängig von fossilen Energien. Es ist mittlerweile klar, dass dies auch eine Frage der nationalen Sicherheit ist.“
Den Antrag Energetische Sanierung öffentlicher Gebäude – Transparenzliste und Prüfung Abwärmenutzung finden Sie hier.