Raus aus der Krise

Grüne wollen erfolgreiche Clearingstelle nun auch in Pankower Jobcenter einrichten

Bild von Serena Wong auf Pixabay

Um Menschen in schwierigen Lebenslagen aus der Krise zu helfen, wollen die Pankower Bündnisgrünen eine sogenannte „Clearingstelle“ im Jobcenter einrichten und reichen einen entsprechenden Antrag in der heutigen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ein. In den Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf wurden bereits drei solcher Clearingstellen eingerichtet, deren Erfolge nun auch auf Pankow übertragen werden sollen.

Die Clearingstelle hilft bei Fragen wie: „Was tue ich gegen meine Mietschulden?“, „Wo kann ich mir Hilfe für meine Suchterkrankung holen?“, „Wie finde ich eine Kita für mein Kind?“, oder „Wo bekomme ich Hilfe für die Pflege meiner Angehörigen?“. Diese Probleme sind der Arbeitssuche oft vorangestellt, doch trotz großer Mühen bleibt Arbeitsvermittler*innen im Jobcenter oft keine Zeit für die Bewältigung solcher Hindernisse. Da die Jobcenter eher auf die Arbeitsvermittlung ausgelegt sind, soll die Clearingstelle Abhilfe schaffen: sie soll von zwei unabhängigen Sozialarbeiter*innen geleitet werden, um Hilfesuchende dabei zu unterstützen ihre individuellen Probleme zu lösen.

„Oft sind es die persönlichen Umstände, die es den Menschen nicht ermöglichen sich auf dem Arbeitsmarkt einzufinden“, merkt Helene Bond, Sprecherin für Soziales von der Pankower Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an. „Die Probleme reichen von fehlenden Kitaplätzen, über Suchtprobleme bis hin zur Suche nach bezahlbarem Wohnraum. Wenn Menschen vor existentiellen Problemen stehen, wird die Jobsuche verständlicherweise noch herausfordernder. Die Clearingstelle soll ermöglichen Menschen aus ihren vertrackten Situationen zu helfen, was dann letztlich auch die Arbeitssuche erleichtert.“

Die Clearingstelle soll in den Räumen des Jobcenters untergebracht werden, und so den Weg sowohl für Kund*innen als auch die Mitarbeiter*innen des Jobcenters verkürzen, die sich ebenfalls mit Fragen zu Hilfsangeboten an die Clearingstelle wenden können.

„Es gibt viele Beratungsangebote im Bezirk, diese werden aber oft erst sehr spät oder gar nicht gefunden, was die Eingliederung in das Arbeitsleben deutlich erschwert“, erklärt Heike Schmidt, Sprecherin für Arbeit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Die Mitarbeiter*innen der Clearingstelle kennen sich aber mit den unterschiedlichen Hilfsangeboten aus und können Menschen mit komplexen Lebensverhältnissen zentral an die richtigen Beratungsstellen vermitteln. So bleiben sie mit ihren Problemen nicht allein, sondern bekommen die individuelle Unterstützung, die ihnen gesetzlich zusteht.“

Den Antrag Eingliederung ins Arbeitsleben stärken – Clearingstelle für kommunale Eingliederungsleistungen im Jobcenter Pankow einrichten finden Sie hier.