Neue Infos zur Werneuchener Wiese

Kniprodestraße für Schule laut Bezirksamt von „nachrangiger Bedeutung“

Foto: Axel Lüssow

Nach neuen Infos aus dem Bezirksamt zur Werneuchener Wiese kritisiert die Grüne Fraktion Pankow weiterhin die geplante Fällung der gesunden Eschen und setzt sich für den Erhalt der Eschenallee ein.

Auf eine Kleine Anfrage der Fraktionsvorsitzenden der Pankower Fraktion Bündnis90/ Die  Grünen Hannah Wettig, antwortete das Bezirksamt, dass „in den verkehrlichen Betrachtungen“ der Gehweg an der Kniprodestraße für den Zugang zur Schule von „nachrangiger Bedeutung ist“, da die Schule „ausschließlich über den Haupteingang an der Margarete-Sommer-Straße oder den Nebeneingang am Parkweg begangen wird“. Die Feuerwehrzufahrt an der Kniprodestraße stehe demnach als Schuleingang „absolut nicht zur Verfügung.“ Für die Grünen bestätigt dies noch einmal, dass der Schulweg an der Kniprodestraße nicht benötigt wird und die Fällung der gesunden Eschen entlang der Straße überflüssig ist.

Das Bezirksamt begründet die Fällung dann allerdings mit einer Spekulation: „aus verschiedensten Gründen“ könne sich dort doch „Schülerverkehr“ entwickeln und sollte dies eintreten „würde der Gehweg benötigt werden“. Doch um welche Gründe es sich handeln könnte, ergibt sich nicht aus der Antwort. An anderer Stelle erwähnt das Bezirksamt Eisglätte, die einen Trampelpfad, der zur Margarete-Sommer-Straße führt, im Winter vereisen könnte. Es erschließt sich allerdings nicht, warum diejenigen, die diesen Trampelpfad sonst nutzen, auf den Gehweg auf der südlichen Seite der Kniprodestraße ausweichen sollten.

Für die Fraktionsvorsitzende Hannah Wettig ist daher klar: „Der Weg wird nicht als Schulweg gebraucht. Das war schon vorher im Ausschuss deutlich geworden und das zeigt nun auch die Antwort auf diese Kleine Anfrage. Das Bezirksamt konstruiert hier einen höchst unwahrscheinlichen Fall, für den es einen Ausweichschulweg brauchen würde. Konkret wäre das der Fall, wenn mindestens zwei Eingänge blockiert sind und man deshalb regelwidrig die Feuerwehrzufahrt für Schüler öffnen muss.“ Richtig ist aus Sicht der Fraktionsvorsitzenden, dass ein gepflasterter Weg gebraucht wird, wenn auf der Fläche der Schuldrehscheibe eine Bürgerwiese eingerichtet wird. „Das wird voraussichtlich in 25 bis 30 Jahren der Fall sein – wenn die Eschen sowieso ihr Lebensende erreicht haben.“ Die Planungen des Bezirksamts, die Schuldrehscheibe schon nach 15 Jahren abzubauen, hält Wettig für unrealistisch. “Wenn ich mir ansehe, wie viele Schulen saniert werden müssen, dann kann man da realistisch 15 Jahre draufschlagen. Selbst wenn wir Prozesse beschleunigen, werden wir sie 25 Jahre brauchen.“ Solange sollten die Eschen dort stehen können und für Kühlung sorgen. „Auch weil unsere Baumbilanz in Pankow katastrophal ist. Jedes Jahr verlieren wir Bäume, die nicht nachgepflanzt werden,“ betont Wettig.

Ein weiteres Argument des Bezirksamts findet Wettig besonders problematisch: Die finanziellen Mittel stünden in den folgenden Jahren nicht mehr zur Verfügung. „Warum sollte man in 20 Jahren keine Fördermittel mehr beim Senat beantragen können?“ fragt sich Wettig. „Ich halte es für falsch, Geld bloß deshalb auszugeben, weil man es gerade beantragen kann. Es ist immerhin Geld der Steuerzahler, also der Bürger, die in diesem Fall etwas ganz anderes wollen und das auch gut woanders eingesetzt werden könnte“, so Wettig.

Hier finden Sie die Kleine Anfrage „Erfordernis eines asphaltierten Fußwegs an der Werneuchener Wiese“

Auszüge aus dem Dokument zur verkehrlichen Erschließung der Schuldrehscheibe Werneuchener Wiese von der Gruppe Koordination Infrastruktur-Standortentwicklung (KIS) des Bezirksamts Pankow.

Das gesamte Dokument zur verkehrlichen Erschließung der Schuldrehscheibe Werneuchener Wiese von der Gruppe Koordination Infrastruktur-Standortentwicklung (KIS) des Bezirksamts Pankow von Berlin.