Tierfreundliches Blankenburg – Runder Tisch zum Wildgehege

Das Bezirksamt wird ersucht, einen runden Tisch zur Zukunft des Wildtiergeheges in Blankenburg einzuberufen, dessen Beratung die folgenden Punkte umfassen soll:

  • Transparenz über die Entstehung der gegenwärtigen Situation mit der Tötung vieler Tiere und dem Versuch der Auflösung des Geheges,
  • Klärung der Perspektive für das bestehende Gehege und eines bestmöglichen Lebensabends für die noch verbliebenen Tiere,
  • Erstellung eines Konzepts für ein zukünftiges Gehege mit einer art- und tierschutzgerechten Tierhaltung nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Möglichkeit der Beteiligung der Zivilgesellschaft an der Pflege und Gestaltung.

Zum runden Tisch sollen neben Anwohnenden u.a. die neu gegründete Bürgerinitiative „Tierfreundliches Blankenburg“, die zuständigen und/oder beteiligten Ämter, auch die Fraktionen der Bezirksverordnetenversammluing sowie Verbände aus dem Bereich Naturschutz und Tierschutz eingeladen werden.

Eine Umsetzung oder eine Tötung der verbliebenen Tiere soll bis zur Klärung der relevanten Fragen unterbleiben, es sei denn, zwingende Gründe wie der Tierschutz erfordern dies.

Bündnis90/ Die Grünen: gez. BV Almuth Tharan, BV Hannah Wettig, BV Axel Lüssow

Linksfraktion: BV Maria Bigos, BV Maximilian Schirmer

Begründung

Seit ca. 27 Jahren ist das Wildtiergehege ein Teils Blankenburgs und für die Anwohnenden ist der Besuch der Tiere ein Teil ihrer Spaziergänge durch die Pankower Natur. Im Zuge des Baus des Golfplatzes wurde das Gehege verkleinert, dafür aber ein Weiterbestand in Aussicht gestellt oder sogar vereinbart. Doch zur Überraschung und ohne Einbindung der Anwohnenden wurden nun Tiere vermehrt getötet, offenbar um das Gehege aufzulösen. Der Grund sei eine Herpes-Erkrankung, die eine Auswilderung oder eine Umsetzung der Tiere ausschließe – den Anwohnenden wurden jedoch nicht über die genauen Befunde aufgeklärt. Noch mehr als bei Bäumen, die „krank“ seien und gefällt werden, müssen die Gründe für eine Tötung von Tieren transparent und evidenzbasiert sein.

Seit über zwanzig Jahren enthält das Grundgesetz auch den Schutz der Tiere als ein Staatsziel. Nach dem Tierschutzgesetz sind Schmerzen, Leiden und Schäden ohne vernünftigen Grund unzulässig. Doch zu oft werden Tiere noch als Sachen behandelt, und ihnen kein artgemäßes Leben in Würde ermöglicht.  Gerade die öffentliche Hand muss bei der Tierhaltung ein Vorbild sein – das betrifft auch das Bezirksamt Pankow, in dessen Besitz sich diese Fläche und diese Tiere befinden.

Im Bürgerpark besteht eine lange Partnerschaft eines Vereins mit dem Bezirksamt für das Ziegengehege. Ein solches Modell könnte auch in Blankenburg möglich sein, wenn eine artgemäße Haltung gesichert ist. Wenn keine Wildtiere nachgestellt werden, könnte auch eine Haltung anderer Tierarten erfolgen, die nach dem Stand der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnis artgemäß und tierschutzgerecht gehalten werden können und mit den lokalen Gegebenheiten harmonieren.