Gewerbegebiet Storkower Strasse

Probleme im Dialog lösen

Der Bereich entlang der Storkower Straße zwischen Landsberger Allee und Kniprodestraße ist eines der wichtigsten innerstädtischen Gewerbegebiete im Bezirk Pankow. Doch nicht nur Firmen sind hier ansässig. Die Agentur für Arbeit hat eine Niederlassung, es gibt Unterkünfte für Wohnungslose und Geflüchtete, aber auch Clubs, die Menschen zum Feiern besuchen. Aktuell bestehen in diesem Gebiet leider zahlreiche Probleme.

Müll, Vandalismus, unzureichende Beleuchtung

Im Gewerbegebiet ansässige Unternehmen beklagten unter anderem, dass auf dem Gelände immer öfter illegal Müll, Sperrmüll und Schrott-PKWs deponiert werden. Auch Vandalismusschäden, unzureichende Beleuchtung, ungepflegte Böschungen, ein schlechtes Wegeleitsystem und verbesserungswürdige Verpflegungsmöglichkeiten für dort Beschäftigte wurden beanstandet.

Immerhin zum Teil konnten diese Probleme gelöst werden. Seit 2021 findet deshalb unter Beteiligung der beta Bildung Entwicklung Training Arbeit gGmbH ein Dialog zwischen den unterschiedlichen Akteur*innen im Gewerbegebiet statt. Leider konnte aufgrund der pandemischen Lage der Dialog teilweise nur unter Einschränkungen geführt werden.

Im August 2022 hat das Bistro von Integral e. V. in der Storkower Straße 125 eröffnet und bietet ein gesundes Frühstücks- und Mittagsangebot an. Bereits im November 2021 gab es mit Hilfe der Berliner Stadtreinigung (BSR) eine erfolgreiche „Putzaktion“, an der sich von Beschäftigten eines Immobilienunternehmens bis zu Obdachlosen unterschiedlichste Menschen beteiligten. Geplant ist, diese Aktion noch in diesem Jahr zu wiederholen. Mit Hilfe des Pankower Straßen- und Grünflächenamtes wurden die zugewachsenen Böschungen teilweise zurückgeschnitten, dadurch kann die BSR die Büsche besser reinigen.

Keine Toiletten und Spielplätze

In dem Gebiet rund um die Storkower Straße leben etwa 1.400 Menschen in unterschiedlichen Einrichtungen: Wohnungslosenheimen, Geflüchtetenunterkünften, Notunterkunft und Kältehilfe. Es handelt sich um obdachlose alleinstehende Männer, Familien aus Moldawien, Rumänien, Bulgarien (geduldete oder anerkannte Geflüchtete) sowie Menschen im Anerkennungsverfahren für Geflüchtete. Ein Teil dieser Menschen verfügt nicht über Toiletten, Aufenthaltsräume oder Aufenthaltsflächen, Kinder haben keine Spielplätze in der Nähe.

Aus Sicht der bündnisgrünen Fraktion braucht es in diesem Gebiet dringend eine mobile Duschmöglichkeit für Obdachlose. Grundsätzlich muss aber ein Konzept für langfristige Lösungen her. Im Rahmen des Förderprogramms „BiB – Beschäftigung in Berlin“ wurden drei Stellen für sogenannte Kiezläufer*innen bewilligt. Diese sollen für etwas mehr Ordnung und Sauberkeit sorgen, als Ansprechpersonen für die obdachlosen Menschen fungieren sowie Wegweiser für die Besucher*innen des Gebiets sein.

Ampel für Fußgänger*innen

Zudem setzen wir uns für die Einrichtung einer weiteren Ampel für Fußgänger*innen zwischen der Kreuzung Kniprodestraße und der Ampel auf Höhe von Kaufland ein. Dort war Anfang des Jahres eine 81-jährige Frau beim Versuch, die Straße zu überqueren, angefahren und tödlich verletzt worden. Ein entsprechender Antrag unserer Fraktion wurde kürzlich im Fachausschuss der BVV beschlossen.

Festzuhalten bleibt, dass es zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Gewerbegebiet Storkower Straße gemeinsamer Anstrengungen aller auf dem Gelände ansässigen Akteur*innen und des Bezirksamtes Pankow bedarf. Unsere Fraktion wird diesen Prozess in der BVV Pankow weiter engagiert begleiten.

Heike Schmidt ist wirtschaftspolitische Sprecherin in der Pankower BVV-Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Dieser Text ist ursprünglich in der Pankower Post, der Zeitung der bündnisgrünen BVV-Fraktion Pankow, erschienen. PDFs aller vier Regionalausgaben finden Sie hier.